Samstag, 30.7.2011

Viktorias Augen sind seit heute morgen in den Wachphasen nun fast ganz geöffnet, das linke Lid hängt noch immer ein wenig herunter. Sie liegt entspannt da und schaut umher, fixiert aber nichts. Ihre Pupillen sind geweitet. Ihr Puls hat sich schön beruhigt, er liegt heute morgen um die 100.

Es wird wieder spannend. Da sie die vergangenen Tage prima mitgeatmet hat, spricht nichts mehr gegen eine Extubation. Wir müssen draußen warten.

Als wir wieder reinkommen, liegt Viktoria ohne Beatmungsschlauch auf dem Bauch. Es hat geklappt! Sie bekommt vorerst noch eine Sauerstoff-Brille zur Sicherheit. Glücklicherweise scheint sie diesmal keine Schwellung der Luftröhre erlitten zu haben, die Atmung klingt normal. Sie wimmert manchmal ganz leise mit jedem Atemstoß, es geht ihr sehr schlecht.

Als sie einige Zeit später vom Bauch auf den Rücken gedreht wird, beginnt sie, sich deutlich hörbar zu beschweren! Ja, sie weint sogar richtig! So herzzerreißend das auch für uns klingt, so sind wir dennoch unwahrscheinlich glücklich darüber, daß sie überhaupt noch weinen kann, ja daß sie überhaupt Emotionen zeigt! Wir freuen uns über jedes Stück Viktoria, das wir zurückbekommen. Nachdem sie fertig umgelagert ist, beruhigt sie sich auch schnell wieder.

Ihre Augenbewegungen sehen nicht mehr so gut aus wie heute morgen. Sie schaut stets nach oben, die Augen driften nach außen ab. Bei jedem Lidschlag sind sie wieder ein Stück weiter in der Mitte um dann wieder nach außen zu wandern, mal nach links, mal nach rechts. Das wirkt wirklich sehr seltsam. Zudem sind ihre Lider etwas angeschwollen. Sie hat nunmal immer noch viel Wasser eingelagert, daß sich nun wohl umverteilt. Das ist eigentlich ein gutes Zeichen.

Sie macht so gut wie keine Bewegungen. Die Hände sind die meiste Zeit über ganz entspannt, die Beine durchgestreckt. Die häufig auftretenden Zuckungen sind heute noch etwas stärker ausgeprägt. Sie betreffen immer unterschiedliche Bereiche ihres Körpers.

Gegen Abend wird der Arterienkatheter gezogen. Wieder ein Schlauch weniger. Und nun ist es endlich soweit: Viktoria darf endlich wieder auf Mamas Arm! Nach fast zwei Wochen! Beim Umlagern beschwert sie sich zwar, beruhigt sich aber schnell, sobald sie realisiert hat, wo sie liegt.

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