Mittwoch, 11.1.2012

Viktoria schläft den ganzen Tag. Abends geht die Kortisonlaune los, sie ist ein wenig weinerlich.

Die Logopädin schlägt heute vor, bei Viktoria eine PEG-Sonde zu legen, damit die nasale Magensonde nicht mehr benötigt wird. Das fällt ziemlich vom Himmel, sie hatte es zuvor noch nie erwähnt.

Auch sie reiht sich in die Reihe der Therapeuten ein, die uns von eventuellen Trinkversuchen mit Viktoria abraten. Sie alle haben große Bedenken, daß etwas in die Lunge gelangen und eine Lungenentzündung verursachen könnte. Man müsse zunächst eine Schluckdiagnostik durchführen, um zu klären, ob ihr Kehlkopf denn auch wirklich ganz schließe.

Schon klar, die Gefahr der Aspiration besteht durchaus. Aber Viktoria hustet prima, wenn sie sich verschluckt, und man merkt auch deutlich, daß etwas ausgeworfen wird. Ganz abgesehen davon würgt sie oft unter Kortison etwas Essen nach oben und schluckt es dann wieder hinunter. Das Schlucken klappt also einwandfrei. Wo liegt demnach der Unterschied, ob sie etwas zu trinken bekommt oder aus dem Magen aufstößt? Wir erkennen auch ohne Kamera, daß Viktoria alles richtig macht, und nehmen die Aufgabe nun selbst in die Hand. Genauso, wie die Therapeuten an dieser Stelle sich selbstverständlich auch rechtlich absichern müssen, dürfen wir als Eltern das auch lediglich als Empfehlung verstehen und zu einer anderen Entscheidung kommen. Wir haben das Gefühl, daß Viktoria das kann und möchte.

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