Es sieht so aus, als würde die Betreuung langsam wieder anstrengend. Viktoria kann nachts wieder jammern und die Mama vom Schlafen abhalten. Das ist einerseits sehr erfreulich, da das ein weiteres deutliches Lebenszeichen von ihr ist. Andererseits merkt man nun zunehmend, wie dreckig es ihr eigentlich geht.
Mittags schafft sie es aber, in völliger Entspannung zu schlafen. Die Ärzte (Hämatologe, Neurologe und ein Arzt der Intensivstation) treffen sich zu einem Gespräch, das Ergebnis wird uns aber noch nicht mitgeteilt.
Da der ZVK mittlerweile nicht mehr gut funktioniert, wird nachmittags eine weitere Operation notwendig. Viktoria soll einen Hickman-Katheter implantiert bekommen. Das ist ein intravenöser Langzeit-Katheter, der unter die Haut implantiert wird und bis zu zwei Jahre dort verbleiben kann. Im Hinblick auf die noch bevorstehende Knochenmarktransplantation ist das sicherlich sinnvoll. Im Zuge der OP werden gleich noch eine Knochenmarkpunktion sowie eine Lumbalpunktion durchgeführt, bei der sie eine weitere Dosis Kortison sowie Methotrexat (MTX) intrathekal erhält. Auch erhält sie nochmals Etoposid (VP-16).
Die OP verläuft gut. Aufgrund der erneuten Intubation, die für die OP nötig war, atmet und trinkt Viktoria nun aber wieder schlechter und bekommt erneut ein Inhalat. Außerdem wird abends noch sehr gejammert. Das könnte möglicherweise auf postoperative Schmerzen hindeuten, und Viktoria bekommt ein Schmerzmittel.