In den vergangenen Wochen haben wir alle Hebel in Bewegung gesetzt, damit Viktoria von einer Osteopathin behandelt werden kann. Das Klinikum selbst bietet so etwas nicht an (zumindest nicht die ganzheitliche Osteopathie) und hat sich zu allem Überfluß auch noch quergestellt, daß wir Viktoria von einer externen Therapeutin auf der Station behandeln lassen dürfen. Angeblich aus Haftungsgründen. Da wir aber nicht locker ließen, ist der gefundene Kompromiß eine stundenweise Entlassung auf unsere Verantwortung. Die Ärzte halten das in ihrem Zustand für vertretbar, und wir wollen nichts unversucht lassen, um Viktoria zu helfen. Leider würde eine Fahrt mit dem Auto einen sehr großen Streß für unsere Kleine bedeuten, und die Praxis der Osteopathin ist 4km entfernt – zu weit für den Kinderwagen. Alle Versuche, in der Nähe eine Räumlichkeit aufzutun, scheiterten zunächst. Doch eine gute Seele hat keine Mühen gescheut, uns doch noch zu einem Raum zu verhelfen. Tobias, wir stehen in deiner Schuld!
Viktoria wird für ihren Ausflug abgestöpselt, der Hickman-Katheter mit Heparin geblockt und wir kuscheln sie bequem in ihren Kinderwagen, der 10 Wochen lang ungenutzt im Keller stand. Während der Fahrt ist sie zunächst ruhig, beginnt dann aber doch zu quengeln und schreit schließlich. Aber da sind wir auch schon angekommen.
Während der ersten halben Stunde der Behandlung ist Viktoria ziemlich unleidlich und schreit oft. Es ist ja auch alles neu und ungewohnt für sie. Erst als die Osteopathin mit ihrer Behandlung den Kopf erreicht (sie arbeitet sich von unten nach oben), entspannt sich Viktoria innerhalb von Sekunden und schläft recht schnell ein. Auch das Zurücklegen in den Kinderwagen kann sie nicht aus dem Reich der Träume reißen. Erst als wir bei unserer Rückkehr ins Krankenhaus am Aufzug warten, schlägt sie die Augen wieder auf. Schade, wir hatten eigentlich gehofft, daß das länger anhält.
Ob es was gebracht hat? Schwierig zu sagen. Viktoria ist für den Rest des Tages furchtbar unleidlich, eigentlich ist sie ständig am Schreien. Aber das unterscheidet sich nur wenig von den vergangenen drei Wochen, es wäre ja ein Wunder gewesen, wenn das schlagartig aufgehört hätte. Wir wollen die Behandlungen dennoch im wöchentlichen Abstand wiederholen. Dafür müssen wir uns aber eine andere Räumlichkeit suchen, die heute genutzte stand nur dieses eine mal zur Verfügung. Hat jemand eine Idee?
Danke euch für die Tips. Wir haben mittlerweile einige Locations zur Auswahl, einmal das EKiZ (Eltern-Kind-Zentrum), dann der KVJS (Kommunalverband für Jugend und Soziales) und schließlich noch die Praxis einer anderen Osteopathin am Bismarckplatz.
@Bernd & Lena: Der Witz ist ja, daß die Ärzte hier es zulassen, daß Viktoria die Klinik verläßt. Das Risiko, daß sie dabei auf der Straße überfahren wird, ist dabei größer als das Risiko, daß die Osteopathin etwas kaputt macht. Pervers wenn du mich fragst. Und was die Neurologie hier angeht: Die unternehmen überhaupt nichts, um ihr wirklich zu helfen! Sie pumpen Viktoria weiter mit Medikamente voll und behaupten, da könne man sonst nichts tun. Auf diese „Kompetenz“ kann ich gerne verzichten!
@Ercan: Die Praxis an der Schloßstraße kannte ich noch gar nicht, vielleicht kontaktiere ich die auch mal. Danke!
Moin Ecke,
hab mal meine Bekannte in Stuttgart gefragt, die im Pflegedienst tätig ist. Von ihr hab ich noch folgende Vorschläge:
– Eine Körperbehindertenschule hat meist ein KG-Raum. In der Nähe soll auch das Bürgerzentrum west sein.
– Beim Olgäle ist ne Osteopathische-Praxis: Monika Zehringer, Schloßstraße 94, 70176 Stuttgart (Ich weiss jetzt nicht, ob das die Praxis aus dem Blog ist…)
Wenn beide Optionen nicht helfen sag kurz bescheid. Ich werd mich weiter umhören.
Grüße,
Ercan
Hallo Ihr!
Wenn es da kein Hotel gibt. Da bleibt ja nur, einen Wohnwagen in die Nähe zu stellen.
Darf Viktoria aus dem Krankenhaus? Wegen ihrem Immunsystem…
Oder Ihr zieht in die Filderklinik. Da dürfen garantiert Osteopathen hinein. Bei den vielen Saugglockengeburten auch notwendig. Auf jeden Fall gab es „osteopathische Studien“ dort.
Aber in der Neurologie kommt hier keiner an Eure Klinik heran.
In Tübingen in der Uniklinik sind die Leut‘ sehr kompetent. Und sie haben mehr Personal als andere Krankenhäuser zur Verfügung (bedingt durch den Lehrbetrieb).
Wenn Ihr wegen der Transplantation dort hin müßte… keine schlechte Sache.
Aber Osteopathen sehen die wahrscheinlich auch nicht gerne.
Ich hoffe, Ihr habe die Hitze gut überstanden. Hier bei uns war es unerträglich und im Tal unten ist es ja meist noch schlimmer. Aber bei uns geht aktuell noch eine Erkältung herum – vielleicht kam es mir also nur so vor…
Liebe Grüße und dass es weiter aufwärts geht!