Heute passiert nicht viel. Man merkt deutlich, daß Wochenende ist – kein Physiotherapeut, kein Logopäde, die Stationsärztin will auch nichts von uns, nur Blut abnehmen.
Viktoria bekommt heute nochmals Erythrozyten verabreicht, da der Hb-Wert auf 7,8 gefallen ist.
Ihre Fortschritte scheinen sich nur noch im marginalen Bereich abzuspielen. Das Trinken klappt heute wieder etwas weniger gut, dafür bewegt sie heute deutlich ihren Kopf. Es sind ganz sachte Bewegungen, aber sie sind da. Und gestern ist uns das noch nicht aufgefallen.
Seit heute soll bei Viktoria vor jeder Mahlzeit der Blutzucker gemessen werden und das nicht etwa über den Katheter, sondern über einen Pieks in den Finger! Begründet wird das damit, daß man die Nahrungsaufnahme von 6 mal am Tag alle 4 Stunden auf 5 mal nur tagsüber umstellen möchte, womit wir generell einverstanden sind. Wir sind aber ganz und gar nicht begeistert, daß sie jedesmal gepiekst werden soll, zumal kein Arzt diese Maßnahme mit uns besprochen hat. An den Katheter geht man wegen der Infektionsgefahr verständlicherweise nur so selten wie möglich dran, aber wir sehen die ganze Maßnahme als überflüssig an! Wieso wird hier über die Köpfe der Eltern hinweg entschieden?!
Beim Trinken legt Viktoria außerdem ein weiteres Bewegungsmuster an den Tag, das wir schon lange nicht mehr gesehen haben. Sie öffnet den Mund und „wackelt“ mit dem Kopf wie ein Neugeborenes, das nach der Brust sucht. Hat ihr Gehirn einen Reset durchgeführt und muß gerade neu booten? Wie lange wird das wohl dauern?!