Montag, 25.7.2011

In der Nacht zum Montag bekommt Viktoria nochmals Thrombozyten, der letzte Wert lag bei 75.000 (normal 150.000 bis 300.000). Der Mangel an Blutplättchen ist höchstwahrscheinlich eine Nebenwirkung des VP-16, die man eben in Kauf nehmen muß.

Das EEG von heute zeigt weiter eine flache Linie ohne Krampfpotentiale. Eine Röntgen-Kontrollaufnahme der Brust (die letzte war vor vier Wochen) hat eine Verdichtung der Lunge im linken Flügel gezeigt. Das ist wohl der starren neuroprotektiven Lagerung geschuldet. Sie wird von nun an wieder leicht von Seite zu Seite gedreht, um dem entgegenzuwirken.

Die Ärzte Dr. M., Frau Dr. K. von der Hämatologie, sowie Dr. P. und Dr. C. von der Intensivstation beraten sich heute, wie weiter vorgegangen werden soll. Man teilt uns mit, daß das Trapanal seit 16:00 Uhr abgeschaltet wurde. Es wäre „unverantwortlich, das über einen noch längeren Zeitraum zu verabreichen“. Wir fragen uns, warum das bislang verantwortlich gewesen ist. Die Therapie soll in voller Intensität über einen längeren Zeitraum fortgeführt werden, auch eine weitere Gabe von MTX ist geplant. Das Aufwachen wird mehrere Tage dauern. Sollte sie beginnen zu krampfen, würde man nicht wieder Trapanal geben, sondern man würde die Krämpfe in Kauf nehmen. Erst wenn diese in einen generalisierten Krampfanfall übergehen sollten, würde man einschreiten. Solange die Sauerstoffversorgung gewährleistet ist, sei auch nicht mit Schäden durch die Krämpfe zu rechnen.

Die Drainage am Kopf wird verschlossen, es lief in den letzten Tagen keine nennenswerte Menge an Nervenwasser nach. Der Keim, der am Mittwoch im Liquor gefunden wurde, ist identifiziert. Es handelt sich um Staphylococcus Epidermidis, einen harmlosen Hautkeim. Selbst in Viktorias immunsupprimiertem Zustand sollte der kein Problem darstellen. Um den Keim jedoch nicht zu verbreiten, müssen die Schwestern von nun an Handschuhe und Kittel tragen.

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