Die Nacht war okay. Sie war zwei- oder dreimal wach, ist aber immer gleich wieder eingeschlafen. Unter den Schmerzmitteln hat sie eine Temperatur von 37,5°C axillar. Morgen soll nochmal ein MRT gemacht und anschließend die Drainage gezogen werden.
Viktorias Atmung hat sich verschlechtert. Sie atmet noch immer stoßartig, dabei hält sie beim Ausatmen jeweils kurz die Luft an, das Einatmen folgt dann hechelnd hinterher, wobei sie grunzende, glucksende Geräusche von sich gibt. Sie macht den Eindruck, als hätte sie noch immer Schmerzen. Dr. M. meint, diese könnten unmöglich von der Drainage kommen, man hat da Erfahrungswerte auch von älteren Kindern. Das starke Schmerzmittel Dipidolor scheint die Schmerzen soweit zu lindern, daß sie sich beruhigt. Auffällig ist, daß sie sofort zu weinen beginnt, als Frau Dr. K. ihr auf dem Bauch herumdrückt, sich aber gleich wieder beruhigt, nachdem sie damit aufhört. Ob es doch Bauchschmerzen sind? Es wird ein Ultraschall vom Bauch durchgeführt, der Radiologe sieht sich auch Viktorias Hüfte an. Es wird nichts gefunden.
Viktoria erbricht schwallartig ihre gesamte Abendmahlzeit – trotz der Drainage! Die Ursache kann also unmöglich erhöhter Hirndruck sein, immer mehr spricht dagegen. Aber warum trat dann Liquor aus der Kopfnarbe aus?!
Den für heute geplanten Vorstellungstermin in Tübingen hat man natürlich abgesagt – mit der Kopfdrainage kann man sie nicht transportieren.