Morgens wird der Katheter gespült, zum ersten mal von der Hotzenplotz-Schwester. Uns Eltern mitgezählt stehen sechs Leute um sie herum und schauen dabei zu. Es wird auch Blut genommen. Wir haben erwartet, daß alle nötigen Blutwerte bestimmt werden, aber nein, nur ein Blutbild. Keine HLH-Parameter und keine Medikamentenspiegel. So will’s die HOPPS-Schwester aus Stuttgart (diese kam extra dazu, um der Hotzenplotz-Schwester beim ersten mal noch auf die Finger zu sehen). Das bringt dann nachmittags fluggs Scherereien: Die Stuttgarter Ärzte wollen, daß wir am kommenden Montag nach Stuttgart fahren – nur zur Blutentnahme und zur Untersuchung von Viktoria. Und zwar morgens um 8.00 Uhr, denn die Medikamentenspiegel können nur direkt vor der nächsten Gabe abgenommen werden.
Das haben wir bereits einmal gemacht. Und das war schon einmal zuviel! Für nicht einmal zehn Minuten sollen wir uns morgens im Berufsverkehr auf der A8 in den Stau stellen, und das mit einem schwer kranken kleinen Kind, das um diese Uhrzeit normalerweise noch schläft und für das lange Autofahrten puren Streß bedeuten. Genau um das zu vermeiden, haben wir ja die Blutentnahme daheim mit unserer Kinderärztin organisiert (bei der wir uns an dieser Stelle nochmals bedanken möchten). Und auch die Voruntersuchung von Viktoria kann von ihr prima erledigt werden.
Die Einsicht in Stuttgart hält sich jedoch stark in Grenzen. Es folgen einige anstrengende Telefonate und viel schlechte Laune. Für uns steht danach jedoch fest: Die Blutentnahme kommenden Montag findet wie geplant bei uns statt. Wir haben den Eindruck, daß die Stuttgarter das akzeptiert haben.