Sonntag, 12.6.2011

Wir sind immer noch in Rodgau, besuchen vormittags den dortigen Wildpark. Viktoria ist sehr angetan von den Ziegen im Streichelbereich. Ein fröhliches, gesund wirkendes Kind. Abends fahren wir wieder nach Hause, alles scheint in Ordnung. Sie wird ins Bett gebracht, ist einmal wach geworden und hat nach Beruhigung weitergeschlafen. Um 21.30 Uhr gehen auch wir ins Bett, woraufhin sie – wie so oft – aufwacht und gestillt wird. Anschließend ist sie jedoch unruhig und läßt sich nicht mehr beruhigen. Sie schreit lange Zeit wie am Spieß und Ute versucht alles, nichts jedoch hilft. Nach einer weiteren knappen Stunde mit kurzen Schreipausen legt Ute mangels weiterer Alternativen nochmals an und bemerkt dabei, daß Viktorias linke Körperhälfte gelähmt ist! Der Arm ist völlig schlapp, die Hand ohne Bewegung, auch das linke Bein und der Fuß bewegen sich nicht. Ihr ohnehin schon vorhandenes lautes Schreien nimmt noch zu, wenn die linke Seite bewegt wird, vermutlich hat sie dabei Schmerzen.

Wir sind geschockt! Hals über Kopf brechen wir sofort in die Klinik nach Pforzheim auf – zum Glück wissen wir mittlerweile, daß die Kinderaufnahme am anderen Ende des Krankenhauses ist. Sie wird dort umgehend untersucht, die Ärztin erkennt uns wieder, sie hat Viktoria im MRT betreut. Es ist bis auf die offensichtliche Lähmung nichts Akutes festzustellen. Ihr wird Blut abgenommen und dabei gleich ein Venenzugang am Kopf und am Arm gelegt. Beim Pieksen fällt auf, daß Viktoria ihren linken Arm doch noch ein wenig bewegen kann, es scheint ihr nur sehr schwerzufallen. Nach weiterem Warten und durch Herumtragen auf dem Arm gelingt es, sie etwas zur Ruhe zu bringen. Letztendlich schläft sie ein. Sie wird zusammen mit Ute wieder auf die Säuglingsstation gebracht. Es ist mittlerweile 2.00 Uhr nachts. Um kurz vor 3.00 Uhr wird ein Notfall-CT durchgeführt. Der Grund sind Gerinnungsstörungen, die man im kürzlich abgenommenen Blut gefunden hat. (Die Schwester meint aber, daß diese Gerinnungsstörungen durchaus auch Meßfehler sein können, die von der Spülung des Zugangs hervorgerufen werden.) Der Befund ist wieder negativ, keine Hinweise auf einen Schlaganfall o.ä. Man vermutet evtl. einen verschleppten Infekt, kann aber im Blut keine dafür ausreichenden Entzündungswerte feststellen. Sie bekommt dennoch vorsorglich Antibiotika verabreicht.

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