Es wird ein weiterer MRT-Termin angesetzt. Unmittelbar vor der Untersuchung hat Viktoria einen heftigen Krampfanfall, der nur durch Medikamente unterbrochen werden kann.
Wenig später ist der Befund da. Es wurde ein subdurales Hämatom (Blutung im Gehirn) auf der linken Schädelseite entdeckt. Viktoria soll zur weiteren Untersuchung/Behandlung sofort nach Stuttgart ins Olgahospital verlegt werden. Dr. E. erklärt uns das damit, daß sie weiterhin keine Diagnose stellen können, diese Blutung äußerst besorgniserregend sei und im Falle eines neurochirurgischen Eingriffs nur ein sehr kurzer Transport ins benachbarte Katharinenhospital nötig wäre. Er betont, daß ein solcher Eingriff momentan nicht indiziert ist. Trotzdem sei das Ende der Möglichkeiten erreicht, die das Pforzheimer Klinikum bietet. Er habe mit einem Neurochirurgen aus Stuttgart gesprochen und so ein kleines Hämatom sei für ihn nur „ein kleiner Hut“ und nichts besonderes.
Viktoria verschläft aufgrund der noch vom MRT wirkenden Anästhesie die Verlegung völlig und wir treffen kurze Zeit später mit frisch abgepumpter Milch bei ihr ein. Ihr wird erneut Blut abgenommen und sie wird nochmals untersucht. Im Anschluß folgt ein weiteres EEG, bei dem sie genüßlich das erste mal Muttermilch aus der Flasche trinkt. Das EEG zeigt einen Entzündungsherd auf der rechten Seite. Das paßt zumindest zur Lähmung der linken Körperhälfte. Aber viel mehr sagt das wohl auch nicht aus. Sie bekommt Vitamin K, um die Blutgerinnung zu verbessern, und ein Medikament gegen Krampfanfälle, Phenytoin.
Ute und Viktoria bekommen auf der neurologischen Station K3 ein Zimmer, wohlgemerkt nicht mehr auf der Intensivstation. Aber die Überwachung macht dennoch einen besseren Eindruck: Die Geräte funktionieren besser, die Schwestern überwachen besser und scheinen die Situation völlig im Griff zu haben.