Dienstag, 26.6.2012

Die erste Nacht mit Viktorias totem Körper liegt hinter uns. Die erste sehr ruhige Nacht seit zwei Jahren – und doch sind wir sehr früh wach und können nicht mehr einschlafen. Zu viele Gedanken kreisen in unseren Köpfen.

Heute kommen die Therapeuten und unsere Kinderärztin Dr. M., auch ein Familienteil hat sich nochmals angekündigt. Die große Anteilnahme rührt uns zutiefst. Alle Besucher sind voll des Dankes für die Möglichkeit, von Viktoria Abschied nehmen zu können. Wir merken immer mehr, wie sehr uns diese Übergangsphase bei der Bewältigung dieses Ereignisses hilft. Es ist dadurch kein einziger riesiger Schritt, es sind mehrere kleine.

Wir können zusehen, wie Viktoria sich langsam verändert. Ihre Augenlider bekommen Falten, die Schwellungen sind zurückgegangen. Aber auch wir verändern uns. Das Bedürfnis, Viktoria zu berühren, wird kleiner. Von Zeit zu Zeit kehrt es zwar wieder mit voller Wucht zurück, jedoch ist es nicht mehr dasselbe. Es entsteht ein anderes Gefühl, wenn man sie streichelt – schwer zu beschreiben.

Der Medikamentenschrank wird ausgeräumt. Den Inhalt werden wir bestimmt nicht vermissen.

Abends informieren wir unsere Freunde. Wir telefonieren beide – oftmals gleichzeitig – bis spät in die Nacht.

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